CfP: Popkongress 2019/ 11. Jahrestagung der AG Populärkultur und Medien in der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM), Universität Passau
Call for Papers
Popkongress 2019
Populäre Artikulationen – Artikulationen des Populären
11. Jahrestagung der AG Populärkultur und Medien in der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM)
Universität Passau
Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch
14.–16. Februar 2019
CfP Deadlines:
Ende September für Beitragsvorschläge zur Tagung
Ende November für Beitragsvorschläge zum Workshop
Alltagssprachlich versteht man unter ,Artikulation‘ den Vorgang, etwas zum Ausdruck zu
bringen, und die Art und Weise, wie das getan wird. Der Begriff ,Artikulation‘ wird darüber
hinaus in verschiedenen Wissenschaftsbereichen angewendet: In der Phonetik bezeichnet man
damit die Gesamtheit aller Vorgänge, welche Sprachlaute erzeugen. Aber auch in der Musik
wird von ,Artikulation‘ gesprochen, wobei sich auch ein Bezug zur Phonetik ergibt, da man
mit der musikalischen Artikulation einzelne Klänge voneinander abgrenzt und versucht, den
Tönen ,sprechenden Ausdruck‘ zu verleihen. Nicht zuletzt können Artikulationen auch als
Formen sozialer bzw. popkultureller Praxis in den Fokus der Betrachtung rücken.
Anhand dieses Spektrums zeigt sich bereits das vielfältige Potential des Begriffs
,Artikulation‘, der auf der 11. Jahrestagung der AG Populärkultur an der Universität Passau
im Mittelpunkt stehen soll. Darüber hinaus ist die Tagung offen für weitere Definitionen und
Interpretationen des Begriffs, der im Sinne von ,zum Ausdruck bringen‘ alle sprachlichen und
nicht-sprachlichen Formen sowie soziale Praktiken repräsentieren kann. Somit sind
Auseinandersetzungen mit sprachlichen ebenso wie mit nicht-sprachlichen sowie sozialen
Phänomenen und deren Einfluss auf die populäre Kultur willkommen. Mit Bezug auf die
Ausrichtung der GfM-AG Populärkultur und Medien gehören dazu insbesondere alle Arten
von ,Populären Artikulationen und Artikulationen des Populären‘ in den Medien (z.B. in
Form von Sprache, Musik oder Bild) und deren Interaktionen und Reflexionen, die Einfluss
auf die gesellschaftliche Kommunikation haben.
Der erste Teil des Titels, ,Artikulationen des Populären‘, weist auf Phänomene von populärer
Kultur hin, die sich auf gesprochene (Reden, Interviews, Pressekonferenzen, Berichte,
Kommentare) oder geschriebene Sprache (z.B. Heavy Metall Umlaut) beziehen können. Sie
finden aber auch in musikalischen Gestaltungsparametern (z.B. Klangfarbe, Melodik,
Harmonik, Rhythmik) und in bildlichen Formen (z.B. Foto, Video, Film, Projektionen,
Graffiti, Comics etc.) ihren Ausdruck. ,Artikulationen des Populären‘ sind außerdem
Vorgänge, in denen sich ,das Populäre‘ als eine eigene Form von Kultur widerspiegelt (z. B.
in verschiedenen Genres wie dem Western). Hier lassen sich auch Differenzierungsdebatten
führen, wenn sich das Populäre an einem anderen Ort als Zitat artikuliert (z.B. in Texten der
Popliteratur, die meistens nicht ,populär‘ im Sinne von Bestsellern sind, oder im ,Cool Fun‘
des postdramatischen Theaters).
Der zweite Teil, ,Populäre Artikulationen’, verweist wiederum auf konkrete ,Texte‘ –
sprachlicher oder auch nicht sprachlicher Natur – mit großer medialer Reichweite und
Alltagsbezug (z.B. Slogans, Schlagwörter, beliebte Melodien oder semiotischen Zeichen und
Logos). ,Populäre Artikulationen‘ sind auch Vorgänge, die populär (im Sinne von: ,bekannt‘)
werden bzw. in den Bereich des Populären übergehen (z.B. Stoibers Flughafen-Rede, die
nicht nur selbst populär geworden ist, sondern auch als Basis eines Musiktracks von Jonny
König in den Bereich der populären Musik integriert wurde).
Aus dem Thema lässt sich eine Vielzahl von Fragestellungen für das Forschungsfeld populäre
Kultur und Medien ableiten, die sich auf die folgenden Aspekte beziehen können:
- Sprachakrobatik in der Musik (z.B. Bobby McFerrin, Fu-Schnickens, Diamanda Galás)
- Stimmliche Ausdrucksformen in der Musik (z.B. Toasting, Growling)
- Moderationen im TV und Radio oder Ansagen im Livemusikbereich
- Internationale Sprachenmischformen
- Die Erschaffung von Neologismen
- Körpersprache (z.B. Shoegazer, Devil Horns, Gang Signs)
- Die Analyse von Wortwahl und Dialekten (z.B. im Heimatfilm) oder des Satzbaus populärer Charaktere
(z.B. Meister Joda in Star Wars)
- Fremdsprachliche Übersetzungen (z.B. im Film Willkommen bei den Sch’tis)
- Die Auswahl von Synchronsprechern
- Stimmliche Eigenarten von Schauspielern oder Sängern und deren Parodien
- Sprecher (Stimmen) z.B. für Hörbuchproduktionen
- Artikulationen (z.B. „Ich habe fertig!“), welche die Sprachkultur nachhaltig geprägt haben
- soziale Praxis als populärkulturelle/popkulturelle Artikulationen
Die Angehörigen des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft der Universität Passau
(Prof. Dr. Rüdiger Harnisch), der Tagungsorganisator (Dr. André Rottgeri) und die
Sprecher*innen der AG Populärkultur (Prof. Dr. Barbara Hornberger, Dr. Charis Goer und
Dr. Mario Anastasiadis) freuen sich, zur 11. Jahrestagung der AG nach Passau einzuladen.
Die interdisziplinäre Tagung richtet sich an Forscher*innen aller Disziplinen, die sich mit den
unterschiedlichsten Ausprägungen der Forschungsrichtung beschäftigen. Willkommen sind
dabei sowohl Vorschläge in deutscher als auch in englischer Sprache, die sich auf das
Tagungsthema beziehen.
Folgende Vortragsformate werden anvisiert:
• Einzelvorträge (20 Minuten Vortrag + 10 Minuten für Fragen).
• Panels, die gebündelt von einem Teilnehmer eingereicht werden sollen.
• Poster, die während der Tagung permanent zu sehen sind.
• Vorschläge zu weiteren Formaten sind ebenfalls willkommen!
Eine Mitgliedschaft in der AG oder der GfM ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.
Während der Tagung werden auch die Mitgliederversammlung der AG und ein integriertes
Work&Progress-Panel stattfinden. Der Call dazu befindet sich auf der nächsten Seite!
Es wird um die Zusendung eines Abstracts von circa 300 Wörtern (zuzüglich 3 Stichwörtern
und 3–5 Literaturangaben im .doc Format und eine Kurzbiographie (ca. 150 Wörter) an die
Adresse: popkongress2019 @ uni-passau.de bis zum 30. September 2018 gebeten. Die
Rückmeldungen über das Ergebnis des Auswahlverfahrens werden bis zum 15. November
2018 erfolgen. Informationen bzgl. der Anreise und Verpflegung erfolgen im Anschluss über
die Tagungshomepage www.phil.uni-passau.de/popkongress2019.
Fragen zum Call und zur Tagung richten sie bitte an:
Dr. André Rottgeri
andre-rottgeri @ uni-passau.de
Call for Papers
Work & Progress-Panel der AG Populärkultur und Medien
Im Rahmen der Jahrestagung wird regelmäßig – als integraler Bestandteil – ein
Work&Progress-Panel zur Vorstellung und Diskussion laufender Arbeiten angeboten, das
sich vor allem an Masterstudierende und Doktorand*innen aller Disziplinen richtet. Das Panel
ist nicht an das Tagungsthema gebunden, wodurch die Teilnehmer*innen die Möglichkeit
erhalten, ihre Qualifikationsarbeiten vorzustellen und sich mit konkreten Fragestellungen und
Problemen an ein interdisziplinäres Fachplenum der Pop- und Populärkulturforschung zu
wenden. Der Fokus des Work & Progress-Panels liegt auf offenen theoretischen, methodischen
und konzeptionellen Problemen. Ziel ist es – in wertschätzender Atmosphäre – zu einem
lösungsorientierten Austausch über aktuelle Herausforderungen der vorgestellten Arbeiten zu
gelangen. Um dies zu ermöglichen, hat sich das „Fishbowl“-Format bewährt, das in zwei
Phasen abläuft.
Phase 1: 10-minütige problemorientierte Vorträge der Teilnehmer*innen.
Phase 2: Gezielter Austausch in ca. 20- bis 30-minütigen Gruppendiskussionen über die referierten
Themen, Fragestellungen, Herausforderungen und Probleme der Projekte.
Das Work&Progress-Panel wird von Sandra Mauler (Universität Innsbruck) und Elina
Göhrmann (Universität Passau) organisiert. Die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von
der Teilnahme am Popkongress möglich, eine Teilnahme an der gesamten Tagung wird
jedoch ausdrücklich empfohlen.
Ein Proposal (max. 2 Seiten) mit kurzem Lebenslauf richten Sie bitte bis zum 30. November
2018 an die folgende Adresse: sandra.mauler @ gmail.com. Es können Projekte aus dem
gesamten Spektrum der Populären und Pop-Kultur vorgestellt werden. Aus dem Abstract
sollte das Thema, der Stand der Arbeit sowie insbesondere die konkreten theoretischen,
konzeptionellen und methodischen Herausforderungen hervorgehen, welche beim Panel
besprochen werden sollen.
Fragen zum Work & Progress-Panel richten Sie bitte ebenfalls an: sandra.mauler @ gmail.com
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie und Euch in Passau begrüßen könnten!
Das Passauer Tagungsteam / Die Sprecher*innen der AG Populärkultur